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Goblin 500 von SAB Heli Division

Bericht Goblin 500 von SAB Heli Division

Der Goblin war schon immer ein Hubschrauber der mich von seiner Form, dem Flugbild, der Mechanik und der Kraft interessiert und nicht zuletzt Dank zahlreicher Videos im WorldWideWeb extrem beeindruckt hat.

Eines der Videos ist beispielsweise dieses:

http://www.youtube.com/watch?v=OKcBvPeF4bs

Nun mal weiter zu meiner Geschichte.

 

Anfang Dezember habe ich erfahre das es von SAB einen „Chrismas Sale“ gibt. Da gab es auf Artikel der Firma SAB ordentlich Rabatte. Diese Information entfachte einen Kampf in mir, den Sicherlich auch schon jeder von erlebt hat. Ein Kampf zwischen Herz und Verstand, ein Kampf Arm gegen Reich. Letztendlich war es dann gegen Ende eher wie David gegen Goliath und ich war hinterher Arm. Der Verstand, wirkte wie Goliath um so einiges mächtiger und stärker, aber er wurde von meinem Herzen besiegt. Ich vermute aber auch, das sich der Verstand nicht sonderlich angestrengt hatte, da er es hinterher sogar noch schaffte meine Frau davon zu überzeugen mir den „Combo“-Bausatz zu Weihnachten zu schenken. Der Bausatz beinhaltete die Mechanik, Rotorblätter, Servos und Motor. Dies war aber leider nur die halbe Miete, es fehlten noch Flybarless-System, Regler und Akkus. Beim Regler war die Entscheidung relativ leicht gefallen, ebenso bei den Akkus, die Wahl des FBL-Systems hatte es aber in sich. Nach viel Recherche in den Tiefen des Internets hatte ich zwei Favoriten. Zum einen das AR7200BX von Spektrum, welches ein FBL-System (MicroBeast) und 7-Kanal-Spektum Empfänger in einem war. Auf der anderen Seite stand das BavarianDeamon (ehemals Helicommand) 3SX von CAPTRON Electronic GmbH. Dieses System bot zusätzlich zum FBL-System eine Stabilisierungs- und Rettungsfunktion auf Knopfdruck. Allerdings war mir noch etwas unklar wie ich dieses System mit meiner Spektrum-Fernbedienung verheiraten soll und wie gut es Spektrum unterstützt. Nach einer weiteren Nacht in Internet-Foren, Seiten diverser Hersteller und Händler habe ich mich dann für das BavarienDeamon entschieden und es kein wenig bereut, dazu aber später gern mehr. Nachdem nun die einzelnen Komponenten zusammengesucht waren, wurde bestellt.

Ich, der eigentlich kein Freund von Weihnachten ist, konnte nun die Feiertage kaum abwarten. Wie ein kleines Kind, das Geburtstag und Weihnachten mit viel Geschenken eingesperrt in einem Süßigkeitenladen feiert, habe ich mich gefreut als endlich der Onkel vom Paketdienst geklingelt hat. Meine Frau muss mir die Freude angesehen haben und erlaubte mir den Goblin noch vor Weihnachten zusammen zu bauen. Das habe ich mir nicht zwei mal sagen lassen und setzte mich gleich Freitag abend an den Tisch. Der Zusammenbau des Goblin ist ein genuss, es war für mich zwar ein Erstbau eines Helis, aber er ging leicht von der Hand. Ich hatte zwar vorher schon ein paar Modelle, allerdings waren die alle aus der Schachtel flugfertig und eingestellt. Die geniale Bauanleitung, welche als Heft dem Bausatz beiliegt, hat mir auch gleich die Angst vor dem ersten Selbstaufbau genommen. Jeder einzelne Schritt ist darin sehr gut bebildert und in deutscher Sprache beschrieben. Alle Teile haben perfekt gepasst ohne das irgendetwas nachgearbeitet werden musste. Das einzige was ich bemängeln muss ist die Qualität der Haube, diese ist mir beim ersten aufsetzen gleich eingerissen. Der Händler hat mir aber klaglos eine Neue geschickt. Die Neue war an der eingerissenen Stelle dicker als die erste, daher gehe ich mal von einen Materialfehler aus. Nach 11 Stunden Bauzeit war der Goblin dann auch schon am nächsten Tag um 6Uhr morgens fertig. Wenn man schon Erfahrung mit den Aufbau von Helis hat, dann schafft man es sicherlich locker in der Hälfte der Zeit. Nach dem Aufbau war ich erst mal platt, wie groß so ein 500ter ist. Meinen 450er hatte ich vorher als groß angesehen, aber der wirkt neben dem Goblin wie Spielzeug. Wie dem auch sei, weiter im Bericht. Ich habe am Anfang schon genug Buchstaben verbraucht. Wäre das eine SMS hätte ich nur geschrieben: „Goblin500=GEIL“.

So nun aber mal wirklich wieder zur Materie: Am nächsten morgen machte ich mich dann an den nächsten Schritt, der Einbau der Elektronik und die Verkabelung. Die Platzierung und Verkabelung der einzelnen Komponenten gestaltete sich auch einfacher wie gedacht. Jetzt kommt aber der Haken, die Programmierung. Garnicht so einfach wenn man es noch nie gemacht hat. Die erste Hürde war der Regler, ein CastleCreation Talon90. Dank eines Posts von mir im 3D-Heliforum konnte mir schnell geholfen werden. Vielen dank an die netten und kompetenten Schreiber dort. Die nächste Hürde war dann die Programmierung des BD3SX, ohne Erfahrungswerte und Fachwissen kommt man da nicht so einfach weiter aber nach reichlich Recherche und Hilfe aus dem oben genannten Forum war auch diese Hürde bezwungen. Wie es aber immer war und immer sein wir: Wenn der Start einfach war, so wird der Zieleinlauf um so komplizierter. Die Einstellung der Mechanik stand bevor. Wie bekomme ich die Taumelscheibe zu 100% gerade, wie stelle ich den Brattspurlauf ein, wie stelle ich den null Pitch ein? Alles Fragen zu denen ich mir nur mehr oder weniger Theorie angeeignet habe. Diese galt es nun in die Realität umzusetzen. Leider funktionierte das so überhaupt nicht. Wie ich auch versucht habe die Mechanik zu verstellen, es wollte einfach nicht funktionieren. Kaum hatte ich an einem Blatt 0° Pitch so stimmte der Wert an dem Anderen nicht mehr. Nach vielen weiteren Recherchen im Internet und einigen Youtube-Videos später, war das Problem dann gefunden. Ich hatte mir zwar im Vorfeld eine Taumelscheibeneinstellhilfe bestellt, allerdings war dies eine universale, so das ich die Taumelscheibe nie richtig gerade bekommen habe. Nachdem dann eine zum Model passende Einstellhilfe bestellt und geliefert war, ging die Einstellung dank vieler Youtube-Videos wie von selbst. Alles kein Hexenwerk, man muss es nur einmal gemacht haben. Da nun alles aufgebaut, eingestellt und programmiert war stand dem Erstflug nix mehr im weg. Was waren das für Gefühle und Gedanken als es mit dem Goblin auf der Rückbank und vollen Akkus zum Platz ging. Noch schlimmer waren die weichen Knie und die volle Hose als ich Ihn startbereit auf dem Platz getragen habe. Ich habe nicht mehr gedacht, nur noch funktioniert. Jedes einzelne Haar hat sich aufgestellt als ich den Motor angeschaltet hab und der Kobold sich in die Luft erhoben hat. Erst nur etwas schweben, dann mal nach links und rechts Fliegen. Bei ersten Kreis hat sich dann herausgestellt das der Heckgyro noch etwas zu Empfindlich war. Also ging es erstmal an die Landung, um den Wert an der Funke etwas herab zu setzen. Danach gleich wieder in die Luft, was für ein Gerät. Nach 2 Minuten in der Luft war dann ein Geräusch zuhören, was vorher nicht da war. Nach einer raschen Landung und darauffolgender Inspektion war die Ursache schnell gefunden. Die Riemenspannung hatte sich gelöst so das der Heckriemen übergesprungen ist. Das war es dann wohl erst mal mit dem ersten Flugtag. Daheim angekommen wurde der Riemen wieder gespannt und die Schrauben diesmal mit reichlich Locktide gesichert. Am nächsten Tag ging es dann natürlich wieder auf den Platz. Wie auf der Schnur gezogen flog der Goblin durch die Luft. Dann reizte mich etwas was ich vorher nur am Simulator getraut habe, der Rückenflug. Was sollte schon schief gehen dank dem BavarienDeamon habe ich ja einen Rettungsschalter, der den Heli beim betätigen des Schalters sofort horizontal ausrichtet und in die Höhe schiessen lässt. Gedacht, getan, reichlich Höhe aufgebaut und bei Ca. 40m Höhe erstmal eine Komplette Rolle. Auch einfacher wie gedacht. Wenn die Lanze da einmal gebrochen ist, dann verschwindet die übrige Angst und übrig bleibt eine gesunde Portion Respekt. Loopings und Schrauben waren dann auch schnell geflogen.

Was gibt es noch zu sagen zum Goblin?

Er ist einfach ein geniales Fluggerät das echt Spas macht, allein schon die Geräuschkulisse bei Lastwechseln lässt mir das Blut in den Adern gefrieren und die Nackenhaare hoch stehen. Momentan bin ich erst bei ersten 18 Flügen mit dem Kobold (stand Ende Januar), leider hatte ich dabei auch schon einen Absturz zu verzeichnen. Wie sollte es auch anders sein beim 13. Flug.

Schuld daran waren mehrere Fehler:

  1. Ich war zum ersten mal an einen anderen Ort geflogen als dem mir bekannten Flugfeld.
  2. Aufgrund von Fehler Nummer eins bin ich direkt in die Sonne geflogen, und das noch auf dem Rücken.
  3. Als die Rettungsfunktion keinen Erfolg brachte da ich nahezu Blind war, habe ich noch die Stabilisierung aktiviert das er sich gerade ausrichtet, den Pitch auf 0° gestellt, den Motor aus gemacht und auf den Einschlag gewartet. Dieser war aber glücklicherweise weniger schlimm wie das Geräusch des Einschlags. Zu Wechseln waren lediglich 2 Nylonschrauben an einer Sollbruchstelle, das Hauptzahnrad, ein Servohorn und die Kabinenhaube.

Das Fazit zum Goblin:

Ein echt genialer Heli, der sich wie auf Schienen fliegt.

Dank dem BavarienDeamon und seiner Rettungsfunktion hat er mich auch fliegerisch ein ganzes Stück weiter gebracht, da man auch mal mehr ausprobiert. Wenn es zu eng wird kommt die Rettungsfunktion zum Einsatz und alles ist wieder in Ordnung.

 

Anfängertauglichkeit Aufbau: 4/5

Flugverhalten: 5/5

Spaßfaktor: 5/5

Wartung: 5/5

 

Patrick Schneider, Januar 2014

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