Messerschmitt Bf 109
entwickelt vor dem 2.Weltkrieg von Prof. Willy Messerschmitt, war eines der besten und langlebigsten Kampflugzeuge. Ständig weiterentwickelt und in verschiedensten Versionen gebaut, wurde es dann 1942 von der Spitfire technisch ein- und überholt. Das unten beschriebene Modell wird von “Jamara” unter der Bezeichnung “ME 109 Die Rote Dreizehn” angeboten. Der Aufbau beschränkt sich auf wenige Handgriffe wie man es von ARF-Modellen gewöhnt ist, und enthält eine gut beschriebene Bauanleitung.
Von Jamara wurde ein 10 ccm ASP 2-Takt-Motor und ein 1400 mAh Akku im Testmodell verwendet. Um einen besseren Motoren-Sound zu erzeugen (im Original wurde mit 12 Zylinder-V-Motor von Mercedes geflogen) und zusätzliche Kraftreserven zu schaffen, entschied ich mich für einen 4-Takt-Motor. Ein 20 ccm MAGNUM XL-120 RFS lag noch ungenutzt bei mir in der Schublade und wurde kurzerhand mit einer Dreiblattluftschraube eingebaut. Es kam mein erstes Problem, denn der Rumpf war für so ein Schwergewicht (mit Schalldämpfer 909 g) nicht konstruiert. So laminierte ich den Rumpfvorderteil komplett aus und verstärkte zusätzlich noch die Ecken.
Ein Vorteil den ich auch gleich noch für den Umbau des Fahrwerkes nutzte. Mit dem originalen Federstahl-Fahrwerk auf den Flächen kippte das Modell ständig auf die Nase. Ausserdem war nicht genug Bodenfreiheit wegen der großen Luftschraube vorhanden.
Als Akku setzte ich einen 3000 mAh NiMh ein, der soweit wie möglich hinten im Rumpf untergebracht wurde. Zusätzlich wurden für die Glühzündung noch zwei alte 1400 mAh Akkus hinter den Rudermaschinen postiert und es konnte somit der angegebene Schwerpunkt eingestellt werden. Das Gesamtgewicht des Modelles betrug nun 3,6 kg. Nicht gerade wenig, und ich war schon auf den Erstflug gespannt.
Voller Aufregung hatte ich mir einen sehr schönen Tag mit gleichmäßig leicht wehendem Wind ausgesucht. Der Motor im satten Viertaktsound lief einwandfrei und nach ca. 8 Metern hob die Messerschmidt mühelos vom Boden ab. Ohne nach links oder rechts auszubrechen stieg sie rasant in die Lüfte. Irgendwie passten die vorgenommenen Grundeinstellungen optimal und es brauchte vorerst nicht getrimmt werden. Die erste Landung war etwas “sprunghaft” weil das GFK-Fahrwerk zuviel nachfedert, und ich auch aus Angst vielleicht ein bisschen zu langsam anflog und dann die Maschine leicht durchsackte.
Jürgen Morgner, Callenberg im Mai 2002
Mittlerweile hat die Messerschmitt auch schon ihren ersten bösen Absturz erlebt. Ich war wohl mit den Gedanken nicht richtig dabei und schon stürzte sie aus dem Rückenflug heraus unsanft zu Boden. Dabei brach der Rumpf in 3 Teile und die Fläche riss in der Mitte stark ein. Aber wir betreiben ja Flugmodellbausport und ich nahm wiedermal den mittleren Teil also “Modellbausport” sehr ernst. Hier erwies sich wieder einmal mehr, dass ein in Holzbauweise hergestellter Rumpf doch recht leicht zu reparieren ist.
Nun erfreue ich mich wieder am tollen Sound und schönem Flugbild meiner ME 109, wobei ich meine Gedanken nun wieder etwas mehr während eines Fluges sammle.
Jürgen Morgner, Callenberg August 2002