Skysurfer
Ja, was soll man zum Skysurfer von Graupner sagen?
Der Skysurfer ist eigentlich das ideale Einsteigermodell für Leute, die noch nie eine Funkfernsteuerung in der Hand hatten und sich erst mal an die Eigenheiten des Fernsteuerns gewöhnen möchten.
Aufbau
Der Aufbau ist sehr einfach, die meisten Teile werden nur zusammengesteckt bzw. der Schirm wird nur eingehakt. Je nach Version (mit oder ohne RC-Komponenten) ist nur der RC-Einbau etwas fummelig. In beiden Versionen ist das Steuerservo schon fertig im Modell eingebaut.
Bei der Version mit RC-Komponenten (kenne ich nur aus Prospekten) ist wohl ein passender Kombibaustein (Empfänger und Regler in einem Stück) dabei, der auch von der Größe her problemlos passt. Einfach alle Kabel anstecken, den Baustein mit doppelseitigem Klebeband fixieren und fertig.
Ich habe die Version ohne RC-Komponenten, da ist leider aufgrund der räumlichen Enge im Modell etwas mehr Arbeit angesagt. Ein universelles Einbaurezept gibt es nicht, da dies von der Größe und Form der RC-Komponenten abhängig ist. Bei meinem Modell habe ich eine kleine Sperrholzplatte (1,5mm) von innen eingeklebt, und zwar so, das damit die Pilotengondel oben verschlossen wird. Auf der Platte klebt dann noch den mitgelieferte Pilotentorso. Die RC-Komponenten werden dann von unten durch die Akkuklappe eingesetzt. Je nach Bauform muss man etwas experimentieren wie die Komponenten am besten reinpassen, danach mit doppelseitigem Klebeband fixieren. Das war's dann auch schon.
Flugbetrieb
Beim Fliegen gibt es erst mal das einzige Problem des Skysurfers zu beachten. Das Teil ist sehr leicht und aufgrund der Bauform (frei beweglich am Schirm hängend) bei Wind kaum oder gar nicht zu steuern. Es sollte also möglichst windstill sein oder nur ein sehr schwacher Wind wehen. Bei stärkerem Wind sollte man auf das Fliegen besser verzichten, da das Modell nicht gegen den Wind gedreht werden kann (der lose Schirm wird durch den Wind immer wieder gedreht) und dann sehr schnell weit abdriftet.
Zum Starten gibt es nichts weiter zu sagen, das ist in der Bauanleitung schon sehr ausführlich beschrieben. Auf glatter Piste sind Bodenstarts kein Problem. Die Über-Kopf-Wurftechnik ist leicht zu erlernen und gut zu beherrschen. Bei leichtem Wind ist bei beiden Varianten ein Helfer von Vorteil, der den Schirm hält und ein Verdrehen im Wind verhindert.
Das Fliegen ist sehr einfach (um nicht zu sagen idiotensicher) und aufgrund der langsamen Geschwindigkeit und der trägen Steuerreaktionen ideal für Fernsteuereinsteiger oder zum Schnupperfliegen für interessierte Zuschauer. Wenn man mal die Übersicht beim Steuern verliert oder das Modell in ungewollte oder unkontrollierte Fluglagen gerät, dann einfach Motor aus und Steuerknüppel loslassen, in wenigen Sekunden hängt der Wagen wieder ruhig am Schirm und gleitet dahin.
Links / Rechts wird wie üblich gesteuert, der Schirm wird dabei jeweils rechts oder links leicht nach unten gezogen, dadurch ergibt sich die Kurve. Steigen / Sinken ist etwas anders zu steuern als sonst üblich, da dies über den Auftrieb des Schirmes gesteuert wird. Und der Auftrieb ist wiederum abhängig vom Vortrieb, also der Motordrehzahl. Systembedingt ist nur ein relativ langsames Steigen und Sinken möglich, wobei beim Sinken notfalls durch sehr steiles Kurven nachgeholfen werden kann. Beim Steigen klappt dies logischerweise nicht.
Vollgas wird nur zum Steigen benötigt, danach kann bequem mit Halbgas geflogen werden. Auch motorlose Gleitflüge sind möglich und bei einer guten Thermik können diese auch schon mal 30 Minuten und länger dauern. Mit einer Akkuladung (Sanyo 1000 SCR-Zellen) sind 7-8 Minuten Motorlaufzeit mit Vollgas kein Problem. Bei sparsamen Energieeinsatz sind 10-12 Minuten Laufzeit kein Thema.
Landen ist ganz einfach. Anfliegen, Motor aus, einschweben, aufsetzen, fertig. Mit ein wenig Übung sind punktgenaue Landungen kein Problem.
Fazit
Das Modell kann auch als sehr robust eingestuft werden, zumindest hat es bei mir bisher alle Bruchlandungen incl. diverser Baumeinschläge schadlos überstanden. Auch der Folienschirm und die Leinen haben bisher keinen Schaden genommen. Allerdings kann das Trennen von Baumteilen und Steuerleinen recht zeitaufwendig sein.
Uwe Naumann, 19.06.2002